Probleme mit einer behäbigen, langsamen und ineffizienten öffentlichen Verwaltung sind allgegenwärtig. Um eine wirkliche Verbesserung herstellen zu können, bedarf es einer grundlegend strukturellen Veränderung der öffentlichen Verwaltung. Verwaltungen arbeiten stark hierarchisch, standardisiert und formalisiert. Die Standardisierung hat immer wiederkehrende Aufgaben, dadurch den Aufbau von Routine und Abbau von Motivation zur Folge. Diese Routine wirkt innovationsfeindlich. Neue Arbeitsmethoden und -abläufe werden von der ausführenden Person nicht angenommen, wodurch potenziell effizientere Prozesse und Verfahren nicht angewandt werden. Die Formalisierung durch enge Verfahrens- und Verhaltensregeln schränken die Mitarbeiter in ihren Möglichkeiten zur Aufgabenerfüllung ein, wodurch er neue und eigene Ideen nicht umsetzen kann. Der hierarchische Aufbau der Behörden beschränkt die Kommunikation, ein gemeinsames Suchen nach der besten Lösung für ein Problem und die Zusammenarbeit zwischen zwei Bereichen fällt dadurch weg oder wird erschwert. Zuletzt hemmt auch das System des Beamtentums die Effizienz von Verwaltungsprozessen. Hat jemand den Beamtenstatus erreicht, hat er kaum weitere Ziele in seinem Arbeitsleben zu erreichen, dadurch keine Motivation. Auch die Unkündbarkeit erhöht nicht die Motivation zur effizienten Aufgabenerfüllung.
Forderung:
Die Jungen Liberalen Kassel fordern, dass das Beamtentum auf kommunaler Ebene im Bereich Verwaltung abgeschaffen wird. Das System einer Anstellung soll hier eingreifen. Ebenso soll sich die Modernisierung von Arbeitsprozessen innerhalb der Verwaltung an modernen Unternehmen orientieren. Kleine gleichgestellte Arbeitsgruppen, Verbesserung der Kommunikation durch bspw. digitale Lösungen und Abbau von Standardisierung und Formalisierung sollen ihren Platz in einem einheitlichen System aller Bundesländer finden.